Als Analytiker der Psychologe beschäftige ich mich viel mit den verschiedenen Formen von Beziehungen. Eine besonders problematische Form sind toxische Beziehungen. Der Begriff „toxisch“ kommt nicht von ungefähr, denn wie Gift wirkt eine toxische Beziehung langsam, aber sicher schädigend auf die beteiligten Personen.
Wichtig ist zu betonen, dass nicht jede Beziehung, die schlecht läuft, auch toxisch ist. Toxische Beziehungen zeichnen sich durch ein missbräuchliches Verhältnis aus, bei dem es zu emotionalen Verletzungen und Manipulationen kommt. Diese Verletzungen können einseitig oder beidseitig auftreten und können sich über einen längeren Zeitraum hinweg manifestieren.
Es ist ein verbreitetes Klischee, dass Menschen dazu neigen, sich Partner auszusuchen, die sie schlecht behandeln. Doch in vielen Fällen agieren toxische Partner zu Beginn der Beziehung sehr liebevoll und leidenschaftlich, um den Partner schnell für sich zu gewinnen. Erst nach einiger Zeit zeigt sich das wahre Ich des Partners und es kommt zu abfälligen Kommentaren, Kontrollversuchen und Manipulationen.
Die betroffene Person tut sich oft schwer, die toxischen Strukturen zu erkennen und zu durchbrechen. Menschen, die durch Eltern oder frühere Partner nur toxische Liebe erfahren haben, haben keinen Bezug zu gesunden Beziehungen und tolerieren das toxische Verhalten eher. Auch Manipulation und Kontrolle tragen dazu bei, dass man in der Beziehung bleibt. Drohungen sind ein weiteres Element der toxischen Beziehung.
Langfristige toxische Beziehungen können zu tiefgreifenden Traumata führen und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Vertrauensprobleme, Bindungsängste und weitere Symptome können sich manifestieren und sogar auf neue Beziehungen übertragen werden. Es ist daher sehr wichtig, Hilfe und Unterstützung zu suchen. Eine (Paar-) Therapie kann dazu beitragen, den Kreislauf zu durchbrechen und das Verhalten zu verändern, um eine gesunde Beziehung zu ermöglichen.
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