Es gibt verschiedene Ansätze um sich eine Vorstellung der einzelnen MBTI Typen zu machen. Heute betrachten wir das ganze aus der Sicht von Daniel Kahneman. Nach dem Werke „Thinking, Fast and Slow“ von Daniel Kahneman offenbaren sich dem Geist zwei grundlegende Denkprozesse: System 1 und System 2.
Das erste System agiert blitzschnell und ruht auf Intuition, einem flüchtigen Eindruck und Vorurteilen. Es handelt sich dabei um eine impulsive Methode, die keine tiefgründige Analyse zulässt. Infolgedessen können Fehler unterlaufen und wichtige Informationen übersehen werden, da das Gehirn auf eine Schlussfolgerung schließen kann, ohne sämtliche Gegebenheiten in Betracht zu ziehen.
Das zweite System hingegen benötigt mehr Zeit und basiert auf Analyse, gründlichem Nachdenken und Fokussierung. Wenn beispielsweise ein mathematisches Problem zu lösen ist, arbeitet man mit System 2, da das Problem vollumfängliche Aufmerksamkeit erfordert und der Denkprozess dadurch verlangsamt wird. Zugleich ist diese Methode auch genauer, da mögliche Verzerrungen ausgeschlossen werden können.
Es liegt in der Natur jeder Situation, dass unterschiedliche Menschen beide Systeme nutzen können. Manche bevorzugen tiefgründige Analysen, andere hingegen sind eher impulsiv. Doch es ist vor allem eine Frage der persönlichen Präferenz, inwiefern man schneller oder langsamer denkt.
Ich empfehle wärmstens dieses Werk, denn es ist von besonderem Interesse und Erkenntnisreichtum.
- Tabelle mit 16 MBTI-Typen im Kontext von „Thinking, Fast and Slow“ von Daniel Kahneman und einer Wahrscheinlichkeitszahl, die angibt, wie wahrscheinlich jeder Typ System 1 oder System 2 denkt:
MBTI-Typ | Beschreibung | System 1 | System 2 |
---|---|---|---|
ISTJ | Ernsthaft, verantwortungsbewusst, praktisch veranlagt | 60% | 40% |
ISFJ | Warmherzig, gewissenhaft, mitfühlend | 50% | 50% |
INFJ | Empathisch, kreativ, zielorientiert | 40% | 60% |
INTJ | Analytisch, unabhängig, strategisch denkend | 30% | 70% |
ISTP | Praktisch veranlagt, abenteuerlustig, spontan | 60% | 40% |
ISFP | Sanftmütig, sorgfältig, künstlerisch | 50% | 50% |
INFP | Idealistisch, einfühlsam, kreativ | 40% | 60% |
INTP | Analytisch, innovativ, kritisch denkend | 30% | 70% |
ESTP | Mutig, spontan, praktisch veranlagt | 70% | 30% |
ESFP | Gesellig, spontan, begeisterungsfähig | 60% | 40% |
ENFP | Enthusiastisch, einfallsreich, unterstützend | 50% | 50% |
ENTP | Innovativ, neugierig, diskursiv | 40% | 60% |
ESTJ | Praktisch veranlagt, effizient, fokussiert auf Fakten | 70% | 30% |
ESFJ | Fürsorglich, mitfühlend, gesellig | 60% | 40% |
ENFJ | Einfühlsam, sozial, organisiert | 50% | 50% |
ENTJ | Strategisch denkend, analytisch, unabhängig | 30% | 70% |
- Der klassische Ansatz basiert auf der Vorstellung, dass die vier Funktionenpaare jeweils eine bestimmte Dimension des menschlichen Verhaltens darstellen. Diese Dimensionen sind:
- Extraversion (E) vs. Introversion (I)
- Sensing (S) vs. Intuition (N)
- Thinking (T) vs. Feeling (F)
- Judging (J) vs. Perceiving (P)
Die Klassenzuordnung sieht dann für Archetypen beispielsweise wie folgt aus:
- Krieger (SP): ISTP, ISFP, ESTP, ESFP
- Magier (NF): INFP, INFJ, ENFP, ENFJ
- Schurken (NT): INTP, INTJ, ENTP, ENTJ
- Kleriker (SJ): ISTJ, ISFJ, ESTJ, ESFJ
Es ist jedoch wichtig auch zu beachten, dass diese Zuordnung nicht als allgemeingültig angesehen werden kann und dass jeder Mensch einzigartig ist und nicht immer genau in eine bestimmte Schublade passt.
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